Die Karl Nehlsen GmbH & Co. KG wurde in der Nacht vom gestrigen Sonntag auf heute von der Gewerkschaft ver.di darüber informiert, dass Teile der Belegschaft an den Standorten Bremen und Loxstedt heute in einen ganztägigen Warnstreik treten.
Vom Streik betroffen sind Gewerbekunden in Bremen, Bremerhaven, im Landkreis Cuxhaven und in Teilen der Wesermarsch. Im Landkreis Cuxhaven sind auch Privathaushalte betroffen, hier fallen die Touren für Altpapier und den Gelben Sack aus. Darüber hinaus kann auch die Glassammlung in Bremen und Bremerhaven zum jetzigen Zeitpunkt nicht gewährleistet werden.
„Heute sind 59 von 355 Mitarbeitenden in den Streik getreten – deshalb müssen wir zum jetzigen Zeitpunkt von einer ganzen Woche Streik ausgehen“, teilt Karl Nehlsen-Geschäftsführer Frank Kuhna mit. „Wir bedauern die mit dem Streik verbundenen Unannehmlichkeiten für alle Betroffenen und setzen alles daran, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.“
Der Entsorgungs-Spezialist Nehlsen bittet Privathaushalte und Gewerbetreibende um Verständnis und versichert, dass nach Beendigung des Streiks schnellstmöglich die reguläre Müllabfuhr wieder aufgenommen wird. „Wir setzen aktuell alles daran, die Abfuhr mittels eines Notfallplans aufrecht zu erhalten. Dazu nutzen wir interne und externe Kapazitäten“, so Kuhna weiter. Wer in diesen Tagen Bedarf hat, Wertstoffe zu entsorgen, kann diese alternativ beim Wertstoffhof in Loxstedt abgeben. Die Karl Nehlsen GmbH & Co. KG bittet zudem Bürger:innen und Gewerbetreibende, Rest- und Biomülltonnen vorerst gut sichtbar an der Straße stehen zu lassen. Nur so könne die Entsorgung gewährleistet werden.
Gestörte Zusammenarbeit mit ver.di: Vertrauensverhältnis schwer beschädigt
Die Geschäftsführung der Karl Nehlsen GmbH & Co. KG sieht das Vertrauensverhältnis zur Gewerkschaft ver.di als erheblich belastet. Wiederholte Missverständnisse, Falschaussagen und Vertragsverletzungen erschweren eine konstruktive Zusammenarbeit. „Die Gewerkschaft verbreitet wiederholt irreführende Informationen, uns werden als Arbeitgeber schwere Vorwürfe gemacht. So sollen wir beispielsweise die Grundrechte unserer Mitarbeitenden missachtet haben. Diese Vorwürfe entbehren jeder Grundlage und schaden massiv dem Unternehmensimage“, erläutert Kuhna weiter.
Auch die Verhandlungsführung werfe Fragen auf: Unvorbereitetes Auftreten, fehlerhafte Daten und kurzfristige Absagen von Gesprächen beeinträchtigen den Verlauf. Vereinbarte Verfahren würden nicht eingehalten, Streiks erfolgen teils ohne vorherige Kommunikation. Die Karl Nehlsen GmbH & Co. KG konzentriert sich derweil darauf, den laufenden Betrieb bestmöglich aufrechtzuerhalten und die Auswirkungen des Streiks für alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten: „Unser Ziel bleibt es, auch in schwierigen Zeiten, eine verlässliche Entsorgung sicherzustellen und zu sachlichen Lösungen zurückzukehren. Wir sind auch weiterhin zu Gesprächen bereit.“