Erneuter Streik mit erheblichen Folgen für die Bürger
Das Entsorgungsunternehmen Karl Nehlsen GmbH & Co. KG wird erneut mit einem Streikaufruf der Gewerkschaft ver.di konfrontiert. Trotz mehrfacher Terminvorschläge des Unternehmens für Verhandlungen, hat ver.di bislang jedes Gespräch verweigert. Dieser erneute Arbeitsausstand droht nun die Müllentsorgung in der Region massiv zu beeinträchtigen.
Bisher war der morgige Samstag als sogenannter Nachfahrsamstag vorgesehen, den auch die Einigungsstelle, bei der ver.di in Form des Arbeitnehmervertreters als Beisitzer beteiligt war, bestätigt hatte. An diesem zusätzlichen Abfuhrtermin sollten die aus den vorangegangenen Warnstreiks liegengebliebenen Abfälle in der Region Cuxland nachträglich eingesammelt werden. Der erneute Streikaufruf konterkariert jedoch diese Planung.
Massive Auswirkungen für Anwohner und Kunden
Die Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger sowie gewerblichen Kunden von Nehlsen sind erheblich: Viele Mülltonnen werden ungeleert bleiben, da Abfälle nicht wie geplant abgeholt werden können. Bereits der letzte mehrtägige Warnstreik Ende Februar hat im Landkreis Cuxhaven dazu geführt, dass tausende Haushalte auf ihren Abfällen sitzen blieben. Mit dem neuen Streikaufruf drohen nun erneut überquellende Tonnen und mögliche Hygieneprobleme, da die reguläre Müllabfuhr lahmgelegt wird.
Um die Situation für die Bevölkerung nicht weiter eskalieren zu lassen, sieht sich das Entsorgungsunternehmen gezwungen, nun rechtliche Schritte einzuleiten. „Wir werden noch heute beim zuständigen Arbeitsgericht eine einstweilige Verfügung beantragen, um den angekündigten Streik entweder ganz zu verhindern oder zumindest dessen Auswirkungen abzumildern“, erläutert Frank Kuhna, Geschäftsführer der Karl Nehlsen GmbH & Co. KG.
Das Unternehmen übt scharfe Kritik am Vorgehen der Gewerkschaft. Oliver Groß, Vorstandsvorsitzender der Nehlsen AG, erklärt: „Wir haben ver.di wiederholt die Hand gereicht und Termine für Gespräche angeboten – doch alle unsere Angebote wurden abgelehnt. Statt den Dialog zu suchen, wird nun erneut zum Streik aufgerufen. Dieses Verhalten halten wir für absolut unverantwortlich und inakzeptabel. Die Leidtragenden sind alle Bürgerinnen und Bürger und unsere Kunden, die nun erneut vor vollen Mülltonnen stehen.“
Nehlsen appelliert an ver.di, im Interesse der Bürgerinnen und Bürger sowie der eigenen Beschäftigten auf weitere Streiks zu verzichten und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Das Unternehmen ist nach wie vor bereit, konstruktive Gespräche zu führen, um gemeinsam eine tragfähige Lösung zu finden.