Nehlsen Gruppe erhält erneut Geschäftsanteile der Abfall-Service Osterholz GmbH

Europaweite Ausschreibung war Auftakt für die gemeinsame Kooperation

Seit 1998 hat der Landkreis Osterholz die Abfall-Service-Osterholz GmbH (ASO) für umfangreiche Entsorgungsleistungen beauftragt. Bei der ASO handelt es sich um eine sogenannte gemischtwirtschaftliche Gesellschaft, deren Anteile zu 51 Prozent vom Landkreis Osterholz und zu 49 Prozent von der Nehlsen AG gehalten werden. Nehlsen erwarb die 49-prozentige Beteiligung im Jahre 1998 im Wege einer europaweiten Ausschreibung.

Das Auftragsverhältnis zwischen Landkreis und ASO endet am 31. Dezember 2024. Eine Vertragsverlängerung ist aus wettbewerbsrechtlichen Gründen ausgeschlossen. Der Kreistag hat daher in seiner Sitzung am 1. Juli 2021 beschlossen, nicht die Entsorgungsleistungen neu auszuschreiben. Stattdessen wurde eine Neuausschreibung des bisher von der Nehlsen AG gehaltenen 49-prozentigen Anteils an der ASO mit Wirkung ab 1. Januar 2025 nach dem sogenannten „Frankfurter Modell“ vorbereitet. Die Stadt Frankfurt/Main hatte im Jahr 2020 ein entsprechendes Vergabeverfahren erfolgreich durchgeführt. Dort wurde in einem mit der EU-Kommission abgestimmten Pilotprojekt statt der einzelnen Entsorgungsleistungen der private Geschäftsanteil ausgeschrieben.

Die Neuausschreibung des Gesellschaftsanteils war dem Landkreis nur möglich, weil Nehlsen sich bereit erklärt hatte, seinen 49-prozentigen Geschäftsanteil zum 31. Dezember 2024 an den Landkreis zurückzugeben. Dies ermöglicht, dass der Anteil nach durchgeführter europaweiter Ausschreibung an den Bestbieter abgetreten werden kann. Mit diesem Verfahren hat der Landkreis sichergestellt, dass die ASO unter Erhalt ihres Know-hows unter weiterem Einsatz ihrer qualifizierten und erfahrenen Mitarbeiterschaft ihre umfassende und solide Entsorgungstätigkeit für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis fortsetzen und ihre vorhandenen Ressourcen weiterhin nutzen kann.

In dem europaweiten Vergabeverfahren hat die Nehlsen Gruppe erneut das wirtschaftlichste Angebot eingereicht, so dass sie auch nach dem 31. Dezember 2024 für weitere 20 Jahre zu 49 Prozent Gesellschafter der ASO GmbH bleiben wird. „Wir konnten uns innerhalb der Ausschreibung gegen mehrere Wettbewerber durchsetzen und mit unseren Konzepten zur Weiterentwicklung des Unternehmens überzeugen. Über den Zuschlag und das uns entgegen gebrachte Vertrauen freuen wir uns daher ungemein“, so Lutz Siewek, Prokurist der Nehlsen AG. „Für unseren Landkreis bietet die Kooperation in einer gemischtwirtschaftlichen Gesellschaft die größten Vorteile. Die Kombination aus dem öffentlichen Teil der Abfallentsorgung mit den Potenzialen und Kompetenzen der überregional tätigen Nehlsen Gruppe, als privates Unternehmen, erzeugt Synergien und fördert die Wirtschaftlichkeit des Gesamtunternehmens“, erklärt Landrat Bernd Lütjen. Gleichzeitig hat der Landkreis mit der ASO einen neuen umfassenden und an die zukünftigen Anforderungen angepassten Entsorgungsvertrag ausgehandelt, der ab dem 1. Januar 2025 die rechtliche Grundlage, für die von der ASO zu erbringenden Entsorgungsleistungen, bildet.