Einsatz auf hoher See

RNO-Reinigungsteam an Bord der MSC Flaminia

Nach einer langen Odyssee ist die MSC Flaminia ab Ende Juli wieder in Charter. Ende Januar gab es an Bord des Frachters einen besonderen, letzten Einsatz für Nehlsen: Vier Mitarbeiter der RNO reinigten auf der dreiwöchigen Überfahrt von Dänemark nach Rumänien die Passageways (Passier-wege im Schiff). Keine leichte Arbeit für die erfahrenen Industriereiniger, die außerdem seetauglich sein mussten.

»Mir war klar, dass es kein leichter Job sein würde«

Dringende Reparaturarbeiten am Frachter

„Die Aufgabe bestand darin, die Passageways zu reinigen und die Wände von Farbresten zu befreien“, erklärt Vorarbeiter Kasch, der seit fünf Jahren bei der RNO arbeitet. Passageways sind Passierwege im Schiff, die von vorne bis hinten und unter Deck verlaufen. Sie haben eine Länge von etwa 300 Metern. Diese Arbeiten seien laut der Reederei NSB (Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG) notwendig, damit die MSC Flaminia in die Werft nach Mangalia in Rumänien dürfe, wo Reparaturarbeiten am Frachter anstünden. Hochdruckreiniger, diverses Zubehör und Schutzausrüstung gehören zum täglichen Arbeitswerkzeug der erfahrenen RNO-Industriereiniger. „Wir übernahmen die Steuerbordseite, die Bord-Crew, überwiegend Asiaten, die Backbordseite. Wir hatten drei Wochen Zeit. Welche Crew würde es eher schaffen? Es war ein kleiner Konkurrenzkampf. Am Ende war die Crew von unserer Leistung so beeindruckt, dass sie uns nur noch die ‚Washing Gang‘ nannten“, freut sich Kasch.

Wichtige Erfahrungen gewonnen

Schwerer Seegang im englischen Kanal behinderte die Reinigungsarbeiten. „Wir konnten drei Tage lang weder arbeiten noch schlafen. Im Mittelmeer bei Marokko war dann schönes Wetter. Unter Deck wurde es da richtig heiß, doch nach Feierabend haben wir mit der Crew auch mal gegrillt“, berichtet der Industriereiniger von seinen Erlebnissen. „Es war körperliche Arbeit unter erschwerten Bedingungen. Unsere Mitarbeiter haben einen wirklich guten Job gemacht“, so Schütte. „Ich würde es wieder machen und die Kollegen auch, wir sind harte Jungs“, fasst Horst Kasch zusammen.

„Der Auftrag MSC Flaminia ist für uns zu einem Prestigeobjekt geworden. Mit den gewonnenen Erfahrungen, die wir im Laufe des Projektes gemacht haben, konnten wir Folgeaufträge in der Schiffsreinigung gewinnen. Die Bremer Kogge ist ein gutes Beispiel dafür“, meint Andreas Schütte.

Land in Sicht!

Ende Februar erreichte die Flaminia die Hafenstadt Constanta am Schwarzen Meer. Von Bukarest aus flogen die vier RNO-Mitarbeiter zurück und kamen wohlbehalten in Bremen an. Die Flaminia wurde indessen auf der Werft in Mangalia repariert. Die bei dem Brand schwer beschädigte Mittelsektion des Rumpfes wurde herausgeschnitten und ersetzt. Laut Angaben der Reederei NSB ist der Frachter seit Ende Juli wieder in den Liniendienst der Reederei eingesetzt.

Großauftrag MSC Flaminia in Zahlen

Für Nehlsen und die RNO war die Flaminia ein besonderer Auftrag. Von der Entsorgung der beschädigten Container im JadeWeserPort Wilhelmshaven bis hin zu den umfangreichen Reinigungsarbeiten an Bord und unter Deck des Frachters.

• September 2012 bis Februar 2014

Arbeiten im JadeWeserPort:

• Entsorgung von insgesamt über 13.000 Tonnen

• Errichtung eines eigenen Betriebshofes mit 12 Mitarbeitern im Zweischicht-System

• über 50.000 Stunden im Einsatz mit Personal, Lkw und Maschinen

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