Ein spannender Auftrag

Kein Aluminiumsulfat zur Wasseraufbereitung

Nehlsen gewinnt Ausschreibung und entsorgt für die Berliner Wasserbetriebe Aluminiumsulfat, das früher für die Aufbereitung von Oberflächenwasser verwendet wurde.

Sie sorgen für klares und gesundes Wasser: Die Berliner Wasserbetriebe sind das größte Unternehmen der Wasserversorgung und Abwasserbehandlung in Deutschland. Durch sie werden 3,5 Millionen Berlinerinnen und Berliner und fast 100.000 Einwohner im Umland mit Trinkwasser versorgt. Mit modernen Anlagen garantieren die Berliner Wasserbetriebe die Lieferung von hochwertigem  Trinkwasser und die Reinigung von Abwässern. Zur Verbesserung der Wasserqualität im Tegeler See und als zusätzliche Reinigungsstufe betreiben sie die Oberflächenwasseraufbereitungsanlage (OWA) in Tegel. Der See wird von jährlich rund 90 Millionen Kubikmeter Wasser durchströmt. In den vergangenen 30 Jahren ist es gelungen, die Sichttiefe in dem früher stark algentrüben See auf rund drei Meter zu verzehnfachen. Der Tegeler See ist damit das sauberste Berliner Gewässer im Spree-Havel-System.

Oberflächenwasseraufbereitung ohne Aluminiumsulfat

Aluminiumverbindungen eignen sich besonders gut zur Reinigung von Wasser, weil sich die hyperaktiven Alu-Ionen mit Schmutzteilchen verbinden und diese ausflocken lassen. In vielen Ländern der Welt wird daher Aluminiumsulfat zur Wasseraufbereitung eingesetzt, um Schweb- und Trübstoffe sowie natürliche organische Substanzen zu entfernen.

Nahe dem Tegeler Hafen befindet sich die architektonisch anspruchsvolle OWA Tegel. In dieser Anlage werden aus dem Zufluss aus Nordgraben und Tegeler Fließ in vier Schritten durch Flockung, Fällung, Sedimentation und Filtration abfiltrierbare Stoffe und Phosphorverbindungen reduziert. Hierfür wurde bis zum Jahr 2009 auch Aluminiumsulfat zur Aufbereitung des Oberflächenwassers eingesetzt. Da Aluminium im Verdacht steht, das Risiko für Alzheimererkrankungen zu erhöhen, beschlossen die Berliner Wasserbetriebe, Aluminiumsulfat nicht mehr zu verwenden. Für die Restbestände wurde nach Recycling- und Entsorgungsmöglichkeiten gesucht.

Umweltfreundliche Entsorgung

»Die Restbestände, die in einer Siloanlage in der OWA Tegel lagerten, wurden durch uns daher unbenutzt entsorgt und die Siloanlage wird zurückgebaut«, erklärt Juliane Mudrack, Vertriebsaußendienst der Nehlsen-Niederlassung Berlin- Brandenburg. Als Projektverantwortliche begleitete Juliane Mudrack über mehrere Wochen im Frühjahr vergangenen Jahres das Projekt. »Mit entsprechender Schutzkleidung befüllten die Nehlsen-Mitarbeiter so genannte Big Bags mit dem staubigen Material«, berichtet sie. Im Schnitt wurde ein bis zwei Tage abgefüllt und dann das Material abgefahren. Der Transport erfolgte über einen Planensattel, der die Big Bags zur Entsorgungsanlage brachte. Hier wurde bereits im Vorfeld auf eine möglichst umweltfreundliche Entsorgung geachtet.

»Das Material konnte, nach Erstellung entsprechender Gutachten, der Verwertung als Versatzwerkstoff in einem Bergwerk zugeführt werden. Jetzt dient das Material da zu, ehemalige Bergwerksstollen zu verfüllen und somit vor dem Einsturz zu bewahren. Eine Möglichkeit, um so genannte Gebirgsschläge zu verhindern«, erläutert Vertriebsleiter Reiko Schebesta. »Insgesamt betrachtet, ein spannender Auftrag, den wir zur Zufriedenheit der Berliner Wasserbetriebe durchführten«, freut sich Juliane Mudrack.

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