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Stück für Stück umweltschonend abbauen

Nehlsen konzeptioniert den Rückbau alter Gebäude

Für die Firma Armstrong DLW GmbH plant Nehlsen den Rückbau alter Gebäude auf dem ehemaligen Firmengelände in Delmenhorst.

Seit mehr als 130 Jahren ist die zur Metropolregion Bremen/Oldenburg gehörende Industriestadt Delmenhorst mit dem Produkt Linoleum verbunden. Hier steht das einzige Werk in Deutschland, das dieses Material produziert.

Gleich hinter dem neuen Linoleumwerk von Armstrong befindet sich das Gelände der früheren so genannten Anker-Werke. Auf diesem Teil des Firmengeländes benötigt der Linoleumhersteller nur noch wenige Flächen. Die Natur hat sich dieses Areal mittlerweile zurückerobert. Hier stehen noch Gebäude aus der ›alten‹ Industriezeit um 1910. Kraftwerksgebäude mit Schlot oder Schornstein, Kiesfilterhaus, Kühlturm – sie alle erinnern an die frühere Linoleumproduktion. Aber diese Relikte von damals wird es nicht mehr lange geben. »In einem halben Jahr etwa ist hier nur noch freie Fläche. Alle Gebäude werden rückgebaut«, sagt Ralf Hatesaul, Key- Account-Manager bei Nehlsen, der gemeinsam mit Nehlsen-Betriebsstättenleiter Sven de Groot das Rückbaukonzept entwickelte. Beide betreuen das Projekt während der gesamten Abrissphase.

Wesentlicher Bestandteil des Konzeptes ist einerseits die Wertschöpfung und andererseits die Sicherheit und der umweltverträgliche Rückbau der Gebäude. »Dabei ist uns der umweltschonende Rückbau besonders wichtig«, so Franz Roth, Technischer Manager bei Armstrong.

Sämtliche Gebäude und Anlagen sollen entkernt und demontiert werden. Laut Wertschöpfungskonzept werden die anfallenden Schrotte, Kunststoffe, Kabel, Nehlsen konzeptioniert den Rückbau alter Gebäude das Holz und das Glas, der Bauschutt und Betonbruch sowie die Elektronikbauteile sortiert, separiert und anschließend der Wiederverwertung zugeführt. Alle anderen Fraktionen, darunter auch mögliche Schadstoffe, werden ordnungsgemäß und rechtskonform entsorgt.
Einst Wahrzeichen der Stadt Delmenhorst – der rote Schornstein mit dem Anker

Der 75 Meter hohe Schornstein, der direkt neben dem ausgedienten Heizkraftwerk steht, ragt nicht mehr lange in die Höhe. »Seitdem der Schlot nicht mehr benötigt wird, zerfällt er langsam. Deswegen soll er lieber abgerissen werden, bevor es zu Unfällen kommt«, sagt Armstrong-Werksleiter Olaf Meik. Beim Rückbau des Schornsteins ist die unterhalb liegende Trafostation zu schützen.

Technisch gesehen ist der Abriss des Schornsteins dabei hervorzuheben. Er wird nicht einfach gesprengt, sondern mit einer speziellen Maschine abgebaut. Nehlsen beauftragte damit eine Fachfirma, die eigens hierfür eine Schrägzugförderanlage installiert, um Material und Geräte zu transportieren. Im ersten Schritt wird der Turm gemäß der Vorschriften und Richtlinien mit einem Konsolgerüst bis zur Schornsteinmündung eingerüstet. »Dann wird eine Rückbaukanzel auf den Schornstein gesetzt«, erklärt Sven de Groot.

Schicht für Schicht wird der Schornstein dann von oben nach unten abgebrochen. »Das hat den Vorteil, dass es nur zu geringer Staubentwicklung kommt«, so de Groot. Der Bauschutt, der sich dann im Innern des Schornsteins befindet, wird anschließend mit einem Radlader aus einer Öffnung am Fuße des Schornsteins entnommen. »Rund fünf Wochen wird der Rückbau wahrscheinlich dauern. Insgesamt kommen dabei mehr als 700 Tonnen Schutt zusammen «, schätzt Ralf Hatesaul.
Neues Blockheizkraftwerk ersetzt altes Heizkraftwerk

Im ausgedienten Heizkraftwerk befinden sich zum Beispiel Maschinen, Motoren, Brennöfen, Turbinen und Verrohrungen, die ausgebaut werden müssen. »Hier ist ein großer Anteil werthaltiger Schrotte zu bergen«, weiß de Groot. »Das alte Kraftwerk hat ausgedient und genügte den Ansprüchen hinsichtlich der Energieeffizienz schon lange nicht mehr«, berichtet Franz Roth. Seit September 2009 versorgt sich der Linoleumhersteller über sein eigenes Blockheizkraftwerk (BHKW), das direkt neben dem alten Kraftwerk steht. Das Gebäude ist viel kleiner als das alte Kraftwerk und hätte dreimal dort hineingepasst.
Kiesfilterhaus, Kühlturm und Reifehaus – Überbleibsel früherer Linoleumproduktion

Im Kiesfilterhaus werden werthaltige Schrotte sein, die geborgen werden müssen. Es befinden sich Kesselfilter gefüllt mit Kies in dem Gebäude, zudem Elektrik und Rohrleitungen. Der Kühlturm besteht hauptsächlich aus PVC und Stahl. Im Reifehaus wurde das Linoleum über Wochen bei hoher Temperatur gelagert. Bei allen Gebäuden erfolgt eine komplette Entkernung. Anschließend werden die Gebäude und Fundamente mit einem Abbruchgerät zurückgebaut.
Keine Planung für freie Fläche

Im Frühjahr des nächsten Jahres werden die Rückbaumaßnahmen abgeschlossen sein. Die freie Fläche wird dann erst einmal nicht bebaut. Jedenfalls plant der Linoleumhersteller im Moment keine Erweiterungen am Standort Delmenhorst. »Aber die Gespräche mit der Stadt laufen noch«, sagt Werksleiter Olaf Meik.

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