"Umweltressort zeigt Entsorger an"

Stellungnahme zum Artikel des WESER-KURIER, 11.10.2011

Über das Unternehmen
Die Nehlsen-Gruppe mit Hauptsitz in Bremen beschäftigt über 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. An über 60 Standorten wurde im Jahr 2010 ein Umsatz von über 300 Mio. Euro erwirtschaftet. Damit gehört das Bremer Familienunternehmen zu den Top Ten der Abfallentsorger in Deutschland.

Bereich Schadstoffentsorgung
Im Bereich der Schadstoffe arbeitet Nehlsen schon seit über 30 Jahren zuverlässig als zertifiziertes Entsorgungsunternehmen. Pro Jahr werden ca. 200.000 t Schadstoffe transportiert, sicher angenommen und entsorgt - selbstverständlich mit geschultem Personal und den erforderlichen Genehmigungen. Die Schadstoffe treten bei vielen Produktionsprozessen auf und sind damit unvermeidlicher Bestandteil unseres heutigen täglichen Lebens. Es ist unsere Kernkompetenz mit diesen Abfällen angemessen und richtig umzugehen. Das ist unsere tagtägliche Arbeit, für die uns sämtliche Genehmigungen vorliegen und die selbstverständlich von der zuständigen Behörde auf ihre Einhaltung ständig überprüft werden.

Zum vorliegenden Fall
Im letzten Jahr erhielten wir durch ein europaweit tätiges Unternehmen 16 t Katalysatorenschlamm. Der Katalysatorenschlamm fällt als Abfall aus einem Produktionsprozess der chemischen Industrie an. Er stammt aus einem Betrieb, in dem Kältemittel (Gase) zur Lebensmittelkonservierung produziert werden, die als Komponenten in Haushaltskühlschränken und Autoklimaanlagen sowie in Brandschutzsystemen eingesetzt werden.

Die erste Charge ist bei uns am 16.4.2010 und die letzte Ende Dezember 2010 angeliefert worden. Anfang 2011 sollte die Gesamtmenge schon sicher entsorgt sein. Zunächst haben uns die winterlichen Witterungsbedingungen (Gefahrguttransporte dürfen bei schlechten Straßenverhältnissen nicht durchgeführt werden) eine schon fest eingeplante Entsorgung nicht umsetzen lassen und für eine zweite fest eingeplante Entsorgung wurde die Zusage einer Sondermüllverbrennungsanlage wegen kurzfristig nicht mehr vorhandener freien Übernahmekapazitäten zurück genommen.

Im Herbst sollten die Fässer schließlich sicher entsorgt werden. Dazu wurden diese für den Transport vorbereitet. Am 7. September geschah ein bedauernswerter Unfall, bei dem sich vier Mitarbeiter verletzten. Drei arbeiten schon lange wieder bei uns, der Vierte liegt stationär im Krankenhaus. Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr (SUBV) wurde am Tag des Unfalls telefonisch informiert. Einen Tag später erhielten SUBV und Gewerbeaufsichtsamt schriftlich die Info über den Unfall und es gab Vor-Ort-Begehungen. Anschließend wurden die Fässer in einen besonders bewachten und geschützten Bereich an unserem Standort in der Reitbrake gebracht.

Die sichere Entsorgung
Da wir auf jeden Fall einen weiteren Arbeitsunfall verhindern wollten, gab es viele Gespräche mit Fachleuten und zudem wurden Analysen in Auftrag gegeben. Seit dem 23.9.2011 arbeiten wir mit der Bremer Feuerwehr und der Leverkusener Werksfeuerwehr zusammen. Diese haben u. a. einen speziellen Roboter für solche Aufgaben, durch den wir den Druck aus den Fässern kontrolliert entweichen lassen können. Da die Bremer Feuerwehr nur über eine begrenzte Anzahl von speziellen Schutzanzügen verfügt, ist eine weitere Fachfirma vor Ort unterstützend im Einsatz. Wie lange die Arbeiten noch andauern werden, können wir nicht genau einschätzen. Wichtig ist nur, dass die Anlage in der Reitbrake über die entsprechende technische und bauliche Ausstattung verfügt, damit die Arbeiten sicher durchgeführt werden können und im Anschluss eine ordnungsgemäße Entsorgung stattfinden kann.

Staatsanwalt ermittelt
Die Bremer Umweltbehörde hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Selbstverständlich werden wir der ermittelnden Staatsanwaltschaft sämtliche Informationen und Unterlagen zukommen lassen, um so die lückenlose Aufklärung des Sachverhalts zu unterstützen. Nach unserer Einschätzung haben wir weder gegen Gesetze, Auflagen oder bestehende Genehmigungen verstoßen.

Gefahr für die Umwelt
Die Gebäude in der Reitbrake sind für gefährliche Abfälle konzipiert. Sie haben sämtliche geforderte Sicherheitseinrichtungen. Zudem kontrolliert die Bremer Feuerwehr die Abluft in der Umgebung - ohne auffällige Werte.

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