Mit der Lizenz zum Räumen

Illegales Chemikalienlager geräumt. (Artikel aus: Nehlsen informiert Nr. 27)

Artikel aus: Nehlsen informiert Nr. 27

Eine in Südniedersachsen tätige Verwertungsgesellschaft hat vor einigen Jahren im kleinen Ortsteil Fredelsloh bei Northeim Lagerhallen angemietet, in denen bis Ende 2007 ca. 500 Tonnen z. T. hochgiftiger Chemikalien illegal gelagert wurden. Den schriftlichen Aufforderungen des zuständigen Gewerbeaufsichtsamtes Göttingen, das Lager zu räumen, kam der Mieter nicht vollständig nach. Das Amt zog nach Bürgerprotesten und aufgrund der Uneinsichtigkeit des Nutzers den notwendigen Schlussstrich, veranlasste eine Ersatzvornahme und schrieb die Beräumung unter Fachfirmen aus. Die Niederlassung Nehlsen-Plump erhielt aufgrund des schlüssigen Beräumungskonzeptes den Zuschlag und setzte sich gegen namhafte Wettbewerber durch.

Beräumungsaktionen gehören bei Nehlsen-Plump zur Routine. Die ausgebildeten Fachkräfte haben langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet. Aber dennoch birgt jeder Auftrag andere Tücken. Schadstoff bleibt Schadstoff. Bei
der Begehung vor Ort fanden die Experten ein nahezu baufälliges Gebäude vor. Stützpfeiler waren geborsten, das Dach hing stellenweise durch und Regen drang in das Gebäude ein. Unterschiedlichste Chemikalien standen direkt nebeneinander. Hier lagerte über 20.000 l stark ätzende, 96%-ige Schwefelsäure, nahezu 400 Fässer mit z.T. PCB-haltigen Kondensatoren, 140 Gitterboxen mit Bildröhren und viele weitere Abfälle. Deren Inhalte wurden
teilweise umgepumpt bzw. umverpackt. Bei einem Brand in diesem Lager hätten die umliegenden Feuerwehren vermutlich vor ihrer größten Herausforderung gestanden. Unter diesem Eindruck erfolgte eine gemeinsame Begehung vor Maßnahmenbeginn, ein Gefahrenabwehrplan beschrieb detailliert die ggf. notwendigen Meldeketten.

Entsprechend waren die Auflagen für die Arbeiten im Gebäude: permanente Messung der Atmosphäre, ob explosionsfähige Gasgemische austreten, persönliche Schutzausrüstungen mit Fluchthauben und Atemgeräten für den Notfall. Alles kein Problem für die Spezialisten. Sie bestimmten die Abfallstoffe, verpackten sie in geeignete Behälter und bereiteten die Transporte vor. Die Bergungs- und Beräumungsarbeiten, die unter ständiger Begleitung des Gewerbeaufsichtsamtes stattfanden, gingen zügig voran und konnten drei Wochen vor dem veranschlagten Ende abgeschlossen werden. Eine souveräne Teamleistung mit zufriedenen Kunden und Bürgern. Am nächsten Tag stand in der Zeitung: „Sie haben die Lizenz zum Räumen“.

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