Leise, spritsparende Müllfahrzeuge im Test

Der „4-Achs-Dual-Power“ ist das neue Hybrid-Müllauto in der Flotte der NERU, eine hundertprozentige Tochter von Nehlsen. In Gröbern wurde der Vierachser diese Woche offiziell in Betrieb genommen und mit ähnlichen Modellen vorgestellt.

Anwesend waren unter anderem Dr. Veit Steinle (Leiter der Abteilung Umweltpolitik und Infrastruktur, Grundsatzfragen vom Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung), Barbara Meyer (Abteilungsleiterin Industrie, Mittelstand und Innovation, Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr), Christian Micksch (Geschäftsführer SAENA GmbH), Herr Wolff (Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft) und Dr. Jürgen Dam (VDI/VDE Innovation+Technik GmbH) sowie Vertreter aus dem Landkreis Bautzen, der Stadt Dresden und dem Zweckverband Oberes Elbtal.

Lärm- und kraftstoffsparend

Bei der Vorführung fiel ein Vorteil des Fahrzeugs sofort auf: Der Wagen fuhr mit einem leisen Surren vorwärts. Die Technik des Ladens funktioniert aber wie bei einem üblichen Müllauto: Die Tonnen werden händisch am Fahrzeugende befestigt. Das Kippen übernimmt die Technik.

Neru-Geschäftsführer Peter Venner berichtet. „Viele Menschen schauen sehr verwundert, weil der Wagen so leise ist und anders aussieht. Vielleicht ist es bei uns irgendwann denkbar, die Einsammelzeiten in spätere Abendstunden zu verschieben.“

Der Wagen reduziert nicht nur Lärm, sondern auch Kosten: „Durchschnittlich können wir mit dem Fahrzeug bis zu rund 30 Prozent Sprit einsparen. Die Ersparnis ist möglich, weil das Müllfahrzeug die Bremsenergie zum Aufladen der Batterie nutzt“, weiß Projektleiter Rolf Meyer.

Programm „Schaufenster Elektromobilität“ unterstützt

„Weniger Kraftstoff bedeutet auch weniger Kohlendioxidausstoß. Deshalb wird die Entwicklung von elektrisch betriebenen Müllfahrzeugen von der Bundesregierung gefördert“, erklärte Dr. Veit Steinle. Das Programm „Schaufenster Elektromobilität“ finanziert den Einsatz von einem 4-Achs-Dual-Power sowie einem Drei-Achser – der mit Diesel fährt, aber einen elektrisch angetriebenen Aufbau besitzt – mit rund einer halben Million Euro.

Ob zukünftig mehr derartige Müllautos die Tonnen entleeren, steht nicht fest. „Die Vorteile gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen ist erkennbar. Allerdings sind die Prototypen noch nicht serienreif und zu teuer. Wir werden weiter auswerten und optimieren", stellt Projektleiter Meyer fest.

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