50 Mitarbeiter legen bei Nehlsen die Arbeit nieder

Am heutigen Tag haben von den ca. 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Nehlsen GmbH & Co. KG ungefähr 50 Kolleginnen und Kollegen in Bremen die Arbeit nicht aufgenommen. Auslöser ist das Scheitern von Tarif-Gesprächen zwischen Nehlsen und der Gewerkschaft ver.di.

Nehlsen erhöht Löhne um über 5 Prozent

Das Familienunternehmen Nehlsen führte in den letzten Monaten Gespräche mit ver.di um eine Rückkehr in den Tarifvertrag des BDE, Bundesverband der deutschen Entsorgungswirtschaft, auszuloten. Jetzt steht fest: Nehlsen kehrt nicht in den BDE-Tarif zurück. Der wichtigste Grund: Die Mehrzahl der Wettbewerber von Nehlsen zahlen nicht nach dem BDE-Tarif, sondern sogar deutlich unterhalb des Lohnniveaus des Bremer Familienunternehmens. Aufträge können aber nur gewonnen werden, wenn Wettbewerbsfähigkeit besteht. Das geht nur, wenn Nehlsen das bestehende Entlohnungssystem beibehält und weiter entwickelt.

Mit einer im Jahr 2012 zwischen Gesamtbetriebsrat und der Geschäftsführung der Nehlsen GmbH & Co. KG abgeschlossenen Betriebsvereinbarung zur Lohngestaltung und Lohnentwicklung wurden die Weichen gestellt. Seit Januar 2013 erhalten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nehlsen GmbH & Co. KG drei Prozent mehr Lohn/Gehalt (die BDE-Tarifsteigerung betrug 2,1 Prozent) und ab Januar 2014 weitere 2,1 Prozent zusätzlich (BDE-Tarifsteigerung noch nicht verhandelt). Auch für die nächsten Jahre werden Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat geführt, um regelmäßig Lohnanpassungen durchzuführen.

Nehlsen möchte genauso wie der Gesamtbetriebsrat, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine ordentliche Entlohnung erhalten und die Arbeitsplätze sicher bleiben – trotz des harten Wettbewerbs am Markt. Die Tarifbedingungen des BDE hält Nehlsen für nicht geeignet. Die regionalen Unterschiede in der Vergütung werden in diesem Flächentarifvertrag nur unzureichend abgebildet. Das Vergütungsniveau z. B. in Norddeutschland liegt deutlich unter dem von West- und Süddeutschland. Das muss Nehlsen als regional operierendes Unternehmen berücksichtigen.

Mitgliedschaft im BDE-Tarif endete 2006 automatisch

Durch die Zusammenführung vieler Unternehmen der Nehlsen-Gruppe in die neu gegründete Nehlsen GmbH & Co. KG endete Ende 2006 automatisch die Verbandsmitgliedschaft im BDE (Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft). Viele andere Abfallwirtschaftsunternehmen stiegen ebenfalls aus dem BDE-Tarif aus, da sie mit dem zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem BDE verhandelten Tarif flächendeckend in Ausschreibungen nicht mehr wettbewerbsfähig waren.

Auswirkungen des Streiks

Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es in der Straßenreinigung, bei der Entleerung der Restmüll- und Bioabfalltonnen sowie bei der Abfuhr von Sperrmüll, Papier und den Gelben Säcken keine Einschränkungen. Allerdings gibt es in dem Bremer Schadstoffzwischenlager nur eine Notbesetzung. Es sind dort heute zeitliche Verzögerungen bei der Annahme nicht auszuschließen.

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